Gute Nachricht für die sogenannten „Best Ager“ zwischen 65 und 74 Jahren: Die Zahngesundheit ist laut Studien deutlich besser als noch vor ein paar Jahren. Während Patienten in dieser Altersgruppe vor 20 Jahren im Durchschnitt nur noch 10 eigene Zähne hatten, sind es heutzutage 17. Und es bleiben mit jeder Generation mehr. Die klassischen „Dritten“ sterben aus – wer heute 50 ist, wird wissenschaftlichen Prognosen zufolge keine herausnehmbare Vollprothese brauchen.
Auch Karies und Zahnfleischentzündungen gehen bei den über 65-Jährigen deutlich zurück. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung bei der Parodontitis. So hat sich die Zahl der Senioren mit schwerer Parodontitis seit 2005 mehr als halbiert – eine große Mehrheit weist inzwischen gesundes oder nur moderat entzündetes Zahnfleisch auf. Das ist ein enormer Erfolg, gilt doch die Parodontitis bei älteren Menschen als Hauptursache für Zahnverlust.

Vorsorge und sorgfältige Zahnpflege zahlt sich aus

Gründe für den positiven Trend liegen zum einen im zahnmedizinischen Fortschritt. Zum anderen zeigen Ergebnisse der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V), dass speziell jüngere Senioren die Zahnpflege heute sehr viel sorgfältiger betreiben als frühere Generationen. 
Der Verbrauch an Zahnbürsten, Zwischenraumbürsten und Mundspüllösungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Fast 90 Prozent nehmen darüber hinaus regelmäßig die Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahr. Und immer mehr Patienten lassen in der Praxis auch gleich eine professionelle Zahnreinigung durchführen, die das Risiko für Karies und Parodontitis nachweislich verringert.

Praktische Tipps fürs Putzen

Eine gute Mundhygiene ist in jedem Alter wichtig. Wer das tägliche Zähneputzen mit zunehmendem Alter und aufgrund eventueller feinmotorischer Einschränkungen anstrengend findet, sollte das Thema bei uns in der Praxis ansprechen: Wir empfehlen gerne passende Hilfsmittel (Griffhilfe) und demonstrieren eine an Ihre Bedürfnisse angepasste Zahnputztechnik.
Eventuell ist der Wechsel zur elektrischen Zahnbürste eine praktische Unterstützung, denn die Geräte führen die kreisenden oder rüttelnden Putzbewegungen automatisch aus. So gelingt es mit einer Elektro-Bürste leichter, schwer zugängliche Stellen wie die hinteren Zähne und die Zahninnenseiten zu reinigen. 

Einmal täglich Zahnzwischenräume reinigen

Egal ob manuell oder elektrisch: Die Zahnbürste allein genügt nicht. Um bakterielle Beläge in den Zahnzwischenräumen zu beseitigen, müssen auch diese regelmäßig geputzt werden, am besten einmal täglich. Zahnzwischenräume werden im Laufe des Lebens allmählich größer. Die manchmal etwas anspruchsvolle Anwendung von Zahnseide kann in diesem Fall mit den kleinen Interdentalbürsten ersetzt werden. 
Wir empfehlen Patienten 60 plus außerdem, regelmäßig die Zunge zu reinigen. Denn hier nisten ebenfalls viele schädliche Bakterien. Sie können sich gerade im Alter verstärkt ausbreiten, da vielen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg bleibt: Der Speichelfluss lässt im Alter nach und der Mund wird trockener. Mit einem Zungenreiniger können Bakterien ganz einfach mechanisch abgeschabt werden. Wichtig ist dabei, auch das hintere Zungendrittel zu erwischen.